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Edgar Allan Poe

 

 

Edgar Allan PoeGeboren am 19. 1. 1809 in Boston, gestorben am 7. 10. 1849 in Baltimore. Zu Leben und Werk siehe den unten angezeigten Beitrag. Eine vollständige Bibliografie seiner Werke findet man einerseits bei Wikipedia, andererseits im Anhang der umfangreichsten deutschen Poe-Ausgabe, die in den sechziger Jahren im inzwischen nicht mehr existierenden Walter Verlag erschienen ist, jetzt neu aufgelegt im Insel Verlag in vier Bänden. Die Übersetzungen besorgten unter anderen Arno Schmidt und Hans Wollschläger. Beider Leistung muss man rühmen und tadeln zugleich. Rühmen, weil sie erstmals fast den ganzen Poe übersetzt haben, weil einige ihrer Übersetzungen sehr gut sind, vor allem die des "Raven" von Wollschläger; tadeln, weil sie ein archaisierend umständliches Deutsch bevorzugen, in dem irrigen Glauben, dies sei das Äquivalent des zu Poes Zeiten gesprochenen Deutsch. Poe aber schrieb sehr elegant, die Satzperioden sind erkennbar von seiner Kenntnis des Lateinischen geprägt, und seine Sprache klang in den Ohren der Zeitgenossen vielleicht anspruchsvoll, aber sicherlich nicht antiquiert. Die Neuübersetzung des "Arthur Gordon Pym" von Hans Schmid im marebuch Verlag ist angemessen, nervt aber insofern, als auf jeder Seite lange Fußnoten den Leser darüber belehren, wo Poe geirrt, wo er abgeschrieben und was er eigentlich gemeint habe. Nicht jede dieser Besserwissereien ist uninteressant, aber es wäre weniger arrogant und bedeutend hilfreicher gewesen, wenn man sie ans Ende der übrigens schön gestalteten Ausgabe gesetzt hätte. Was die Biografien betrifft, so gibt es auf deutsch inzwischen einige, darunter die neue von Hans-Dieter Gelfert im Verlag C.H.Beck, der Autor und Werk kenntnisreich in den politischen und kulturellen Zusammenhang der Zeit einordnet und als erster den Versuch unternimmt, die manchmal minutiösen Angaben von Poe, betreffend Maße der Zeit und des Ortes (etwa in "Die Grube und das Pendel" oder im "Goldkäfer"), näher zu überprüfen. Er kommt zu dem Schluss, dass Poe auch hier den Leser blufft oder hinters Licht führt, was nicht übermäßig überraschend ist. – Die nach wie vor beste, umfangreichste und immer noch lieferbare Biografie in deutscher Sprache (dtv) stammt von Frank T. Zumbach.

 
Wer war Edgar Allan? (Ulrich Greiner)